Abschied von Trarari

Diese Lieblinge haben es leider nicht geschafft. Sie bleiben in unseren Herzen.
Aennie

Abschied von Trarari

Ungelesener Beitrag von Aennie »

Gestern mussten wir Abschied von unserem geliebten „Zwergelchen“ nehmen.
Die Zeit mit ihm war einmalig, auch wenn wir nur 2 ¼ Jahre mit ihm verbringen durften.


Angefangen hat alles mit einer Anzeige des Tierheims in der Regionalzeitung, in der ein 14-jähriger Dackel-Mix, der wegen Zeitmangels abgegeben worden war und erst ein paar Tage im TH sass, vorgestellt wurde. Ich habe mich sofort in den kleinen Kerl verliebt, obwohl ich damals mehr auf grosse Hunde stand.
Eigentlich wollte meine Schwester einen Zweithund, deshalb sind wir ins Tierheim gefahren, um uns dieses Kerlchen anzusehen. Uns wurde ein völlig apathischer, verwahrloster Hund vor die Füsse gesetzt, der keinerlei Anstalten machte, sich für irgendetwas in seiner Umgebung zu interessieren.
Wir gingen mit ihm Spazieren und mussten feststellen, daß er bei meiner Schwester im 1. Stock nicht gut untergebracht wäre.
Die ganze Nacht musste ich an das Kerlchen denken, mir ging nicht aus dem Kopf, daß er bereits die Jahre vorher immer, wenn seine Besitzer im Urlaub waren, im TH zur Pflege war und nun sicher dachte, daß sie ihn ja wieder abholen würden.
Also habe ich ihn am nächsten Tag ohne Absprache mit Christiaan dort abgeholt.
Sein Gesicht, als er die von mir angekündigte „Überraschung“ sah, werde ich nie vergessen. Doch Trarari schlich sich natürlich auch in sein Herz. Es war eine der besten Entscheidungen meines Lebens, dieses Kerlchen zu uns zu nehmen!

In den nächsten Tagen wurde Trarari vom Tierarzt durchgecheckt, die Zähne saniert und er bekam ein Schmerzmittel wegen seiner steifen Hinterbeinchen. Nach kurzer Zeit krabbelte dieses kleine Kerlchen doch tatsächlich schon wieder aufs Sofa. Auch sonst taute er auf und fing an den Garten unsicher zu machen.

Wir haben sehr oft über unseren kleinen Clown lachen müssen, wenn er mal wieder meinte, seinen Dackel-Sturkopf durchsetzten zu müssen.
Er stapfte auch locker zwei Stunden mit durch Wald und Feld und war nicht unterzukriegen.
Wenn ihn seine Füsschen nicht mehr trugen, wusste er ganz genau, daß wir ihm helfen würden, wieder auf die Beine zu kommen oder ihn notfalls auch kilometerweit tragen würden.

Ende November hatte Trarari einen kleinen Schlaganfall und kurz darauf Krampfanfälle, bei denen seine Zunge die Atemwege blockierte. Wir haben ihn mehr als einmal kurz vor dem Ersticken retten müssen.
Seitdem ging es stetig bergab, aber unser kleiner Kämpfer war zäh.
Immer wieder rappelte er sich auf, wenn er alle paar Schritte seine Beine durcheinander brachte und umfiel. Oder er gab uns mehr als deutlich zu verstehen, daß er nun aber bitte aufgehoben werden wolle.

Die letzten Wochen und Monate waren für beide Seiten sehr anstrengend, aber auch sehr intensiv.
Wir sind dankbar, daß wir unser Zwergelchen bis zum Schluss begleiten durften, trotz Intensiv-Pflege. Er hatte keinerlei Schmerzen, aber die Kraft nahm deutlich sichtbar immer mehr ab.

Letzte Woche hat sich unser „Erdferkel“ nach einer schweren Durchfallerkrankung vor einigen Wochen, die der Anfang vom Ende war, noch einmal richtig aufgerappelt und tapste zeitweilig zwei Stunden am Stück mit uns herum.
Wir verbrachten noch einen wunderschönen Samstag mit ihm im Garten und schöpften wieder Hoffnung. Doch seit Sonntag verweigerte er seine Mahlzeiten und wurde zusehends unbeteiligter.
All unsere Versuche in mit Leckereien zu bestechen waren vergebens.
Unser Zwerg wollte nicht mehr!
Gestern früh wollte er auch kein Wasser mehr und konnte nicht mehr stehen.

Wir haben ihn schweren Herzens mit Hilfe des Tierarztes auf seine letzte Reise geschickt.

Wir sind unendlich dankbar, daß wir ihn ein Stück, vor allem das letzte Stück seines Lebens begleiten durften und gerade diese sehr intensive Zeit der Pflege mit ihm erleben durften.
Es war anstrengend, aber sehr lohnend!

Lieber, kleiner Dickschädel, komm gut hinter der Regenbogenbrücke an.
Eines Tages sehen wir uns wieder!
Bis dahin bleibst Du ganz fest in unseren Herzen!


Viele Tränen sind gestern und heute geflossen, aber wir hoffen, daß Trararis Geschichte einige Menschen dazu anregt, gerade den Tier-Senioren, die bereits von Krankheit oder Gebrechen gezeichnet sind, ein Zuhause für ihre letzte Zeit zu geben. Sie geben soviel zurück!
Wir würden jederzeit wieder einen „Trarari“ aufnehmen und hoffen, daß er sein Versprechen, das wir ihm kurz vor seinem Tod abgenommen haben, einhält, uns einen Senior auszusuchen und zu schicken, wenn die Zeit reif dafür ist!

Video "Im Gedenken an Trarari":
http://www.haus-und-gaertchen.de/Abschi ... %20(2).wmv
Jassi0207

Re: Abschied von Trarari

Ungelesener Beitrag von Jassi0207 »

Liebe Anja, er durfte bei euch eine wunderschöne Zeit verbringen und konnte seinen letzten Weg in Ruhe antreten und wußte das er nicht alleine ist.
Er durfte erfahren was Liebe wirklich heißt.

Komm gut drüben an Zwergelchen
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JuttaF

Re: Abschied von Trarari

Ungelesener Beitrag von JuttaF »

Gute Reise Trarari und alles Gute im Hundehimmel!

Wenn Hunde in den Himmel
kommen, brauchen sie keine
Flügel, denn Gott weiß,
dass Hunde rennen möchten.

So gibt er ihnen Wiesen. Wiesen und Wiesen und Wiesen.

Wenn ein Hund im Himmel ankommt,
dann rennt er einfach los.

Im Hundehimmel gibt es schöne Seen,
groß und klar. Und überall Gänse, die
flattern und schnattern, zupfen und
rupfen. Hunde lieben das.

Sie rennen am Wasser entlang und
bellen und bellen. Und Gott, hinter
einem Baum verborgen, schaut ihnen
zu und lächelt.

Natürlich gibt es Engel dort,
Engelkinder.

Gott weiß, dass Hunde Kinder mehr lieben
als alles andere sonst auf der Welt. Darum schickt er
viele Engelkinder in seinen Hundehimmel.
Es gibt dort Kinder mit Fahrrädern und Kinder
mit Schlitten; es gibt Kinder, die rote
Gummibälle werfen, und Kinder, die ihre
Drachen durch die Wolken ziehen. Die Hunde
sind dabei, und die Kinder lieben sie heiß.

Und, oh, Hundekuchen!
Hundekuchen über Hundekuchen,
so weit das Auge reicht.

Gott hat einen Sinn für Humor. So gibt
er seinen Hundekuchen die Gestalt von
witzigen Tieren und anderen Sachen:
Kätzchen-Hundekuchen gibt es und
Eichhörnchen-Hundekuchen.
Aber auch Eiskrem-Hundekuchen und
Schinkenbrötchen-Hundekuchen.

Klar, jeder Engel, der vorbeikommt, hat
einen Leckerbissen für jeden Hund.

Und natürlich, alle Gottes-Hunde
gehorchen sofort, wenn ein Engel
„Sitz!“ sagt.

Im Hundehimmel wird jeder
Hund ein guter Hund.

Gott schüttelt unermüdlich Wolken auf;
damit macht er weiche Kuschelbetten
für seinen Hunde im Hundehimmel.
Und wenn sie dann müde sind vom vielen
Rennen und Bellen und Schinkenbrötchen-
verschlingen, findet ein jeder von ihnen
ein Wolkenbett zu Schlafen.

Sie legen sich nieder,
drehen sich um und
um auf ihrer Wolke…

…bis sie genau richtig liegen,
und dann rollen sie sich zusammen
und schlafen ein.

Gott wacht über jeden Einzelnen von ihnen,
und schlechte Träume gibt es nicht.

Alle Hunde im Hundehimmel
haben jemandem gehört,
solange sie auf der Erde waren.
Natürlich haben sie das nicht vergessen.
Ihr Himmel ist voller Erinnerungen.

Und manchmal führt ein Engel einen
Hund zu einem kleinen Besuch zurück
auf die Erde. Niemand auf der Erde kann
ihn sehen oder hören. Aber der Hund
schnüffelt in seinem alten Hof herum,
sieht nach der Katze von nebenan, folgt
seinem Menschenkind auf dem Schulweg,
hockt sich vor die Gartentür und wartet
auf den Briefträger.

Und dann, wenn er
zufrieden feststellt,
dass alles in Ordnung ist,
kehrt er mit seinem
Engel in den Himmel
zurück.

Denn das ist ihr Platz,
ganz in der Nähe Gottes,
der sie geschaffen hat.

Die Hunde im Hundehimmel,
die auf der Erde kein
richtiges Zuhause hatten,
bekommen eines im Himmel.

Dort haben sie Höfe und Vorgärten zum darin Spielen,
und Sofas zum darauf Liegen und Tische zum darunter Sitzen,
während die Engel ihre Mahlzeiten einnehmen.

Natürlich hat jeder Hund seinen Napf
mit seinem Namen darauf.
Und jeder Hund wird den ganzen Tag gestreichelt
Und bekommt gesagt, wie brav er ist.

Hunde dürfen im Hundehimmel bleiben,
solange sie möchten, und das kann
bedeuten, für immer.

Wenn alte Freunde ankommen, werden sie
schon erwartet. Die Hunde im Hundehimmel
werden da sein, gleich an der Himmelspforte:

Beinahe wie Engel !


(Verfasser unbekannt)
Zuletzt geändert von JuttaF am 05 Jun 2009 17:46, insgesamt 1-mal geändert.
eremit77

Re: Abschied von Trarari

Ungelesener Beitrag von eremit77 »

Ihr habt den kleinen Kerl sehr glücklich gemacht. Manchmal kommt es nicht auf die Dauer der Zeit an, sondern auf die Intensität.

Er möchte bestimmt, daß ihr einer anderen armen Seele (irgendwann) wieder genauso schöne Erinnerungen schenkt!
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Die Lohmänner
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Re: Abschied von Trarari

Ungelesener Beitrag von Die Lohmänner »

:crying-yellow: Gute Reise kleiner Trarari.
Danke Anja und Christiaan das er bei Euch noch eine so schöne wenn leider auch kurze Zeit voller Zuneigung erleben durfte.
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conny_ko
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Re: Abschied von Trarari

Ungelesener Beitrag von conny_ko »

Liebe Anja und Christiaan, es tut mir sehr leid und ich kann euren Kummer so gut verstehen, aber ihr habt noch eine so schöne Zeit geschenkt - und er hat es jetzt gut "da drüben", geborgen in der Liebe Gottes, da bin ich sicher.
Liebe Grüße
Cornelia
Martina

Re: Abschied von Trarari

Ungelesener Beitrag von Martina »

Liebe Anja, lieber Christiaan - ein besseres Plätzchen für seine alten Tage als bei Euch, hätte sich der kleine Trarari nicht aussuchen können.
Ihr durftet gemeinsam einen sehr schönen Teil des Lebens zusammen gehen und eingebettet in einem Cocoon aus Liebe und Geborgenheit, habt Ihr ihm den letzten Weg in Würde bereitet.

Fühlt Euch ganz lieb gedrückt - Trarari komm gut drüben an und grüß mir meine Nina.
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Birgid
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Re: Abschied von Trarari

Ungelesener Beitrag von Birgid »

R.I.P Trarari
Wenn alles still ist, geschieht am meisten
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tierliebe
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Re: Abschied von Trarari

Ungelesener Beitrag von tierliebe »

kann euren schmerz gut verstehen-wenigstens hatte er bei euch noch eine schöne zeit-lasst euch mal ganz feste von mir knuddeln
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gute reise kleiner trarari
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wer die tiere nicht liebt,liebt auch die menschen nicht
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