Forest

[Franzi]

Dieser kleine Kerl hat mich berührt, bei Hundkatzemaus auf Vox

Eigentlich ist es ein ganz friedlicher, sonniger Frühsommertag irgendwo in Polen. Adrian Fijel will am See angeln gehen, als er plötzlich eine erschreckende Entdeckung macht. Im Wasser taucht auf einmal ein nach Luft schnappender Hundekopf auf. Tatsächlich kämpft ein kleiner Mischlingsrüde mit einem Holzklotz am Hals im See ums Überleben. Adrian Fijel befreit den stark geschwächten Mischling in letzter Sekunde aus dem Wasser und bringt ihn in das örtliche Tierheim. Doch dort kann er nicht bleiben.

Im privaten Tierasyl von Agnieszka Draabe in der Lüneburger Heide findet das kleine Findelkind ein neues Zuhause, um dem polnischen Tierheim unter die Arme zu greifen. Denn Forrest, wie Agnieszka den Rüden jetzt nennt, ist nicht gesund. Er läuft sehr staksig und hält den Kopf zur Seite geneigt.

Ob Forrest wegen seiner Behinderung ertränkt werden sollte oder ob es unter Wasser durch einen Sauerstoffmangel zu den Bewegungsstörungen gekommen ist, ist unklar. Zusammen mit dem hundkatzemaus-Tierschutzexperten Frank Weber macht sich Agnieszka deshalb auf den Weg zur Tierklinik, um Forrest dem Neurologen Dr. Oliver Harms vorzustellen.

Der Tierarzt möchte Forrest zunächst beim Laufen sehen. Dann überprüft er, ob Forrest abnorme Beinstellungen sofort und eigenständig korrigieren kann. Leider meistert der Rüde die Übungen nur sehr schlecht. Eine Reihe weiterer Tests ergeben, dass Forrest erhebliche Einschränkungen in seiner Beweglichkeit hat. Die Ursache liegt wahrscheinlich in Störungen des Gehirns oder Rückenmarks. Außerdem ist der Rüde im Halswirbelbereich sehr schmerzempfindlich.

Eine Röntgenuntersuchung und eine Kernspintomografie sollen die seltsame Erkrankung des Rüden aufklären. Dr. Friedrich Müller, einer der drei leitenden Tierärzte der Tierklinik, checkt Forrest noch einmal gründlich durch. Dann betäubt er den kleinen Mischling, denn Forrest muss bei den folgenden Untersuchungen still liegen.

Dann liegen die Ergebnisse der Untersuchung vor. Forrest hat sich eine Wirbelsäulenverletzung zugezogen, wodurch es zu einem Bandscheibenvorfall gekommen ist. Die Ärzte wollen sofort operieren. Keine einfache Angelegenheit, denn obwohl Eingriffe an der Wirbelsäule für Spezialisten mittlerweile zur Routine geworden sind, bergen sie immer noch etliche Risiken.

Ziel der Operation ist, den durch den Vorfall auf das Rückenmark entstandenen Druck zu entfernen und damit die Nervenfunktion wieder herzustellen. Nur wenn das gelingt, besteht eine Chance, dass Forrest wieder ohne Schmerzen laufen kann. Um zu dem Bandscheibenvorfall vordringen zu können, muss in heikler Millimeterarbeit ein kleines Fenster in den Wirbel gebohrt werden. Nach dem Entfernen des Vorfalls müssen die Wirbelkörper mit einem dicken Draht stabilisiert werden. Nach zwei Stunden Präzisionsarbeit ist der Eingriff abgeschlossen und die Wunde wird vernäht.

Leider erholt Forrest sich von dem schweren Eingriff nicht. Nach einigen Tagen voller Bangen und Hoffen muss der Kleine schließlich eingeschläfert werden. Er hat den herzlosen und grausamen Anschlag der Menschen nicht überlebt.

Kontakt: Franziskustierheim Hamburg
» Homepage

Kontakt: Canis Gratia e.V.
Villa Bellheim
Agnieszka Draabe
Homepage|http://www.villa-bellheim.de

Im VOX-Tierlexikon: » Haushund



Sendung vom 12.12.2009

Quelle: http://www.vox.de/535_2946.php?mainid=2 ... dkatzemaus

[romantikcandy]

Wieviel Leid müssen die Tiere denn noch erleiden, bevor die Menschen erkennen, dass auch Tiere Gefühle haben?

[tierliebe]

ich glaub das alles nicht-
gute reise kleine fellnase

[conny_ko]

Ich bin jetzt erst auf den Beitrag gestoßen und ebenfalls tief berührt. Unfassbar, ich verstehe die Menschen nicht.

[babette.rademacher]

Es macht traurig, wütend, sprachlos, und vieles mehr.
Ich denke der Begriff "Mensch" trifft hier garnicht zu,
für mich sind das alles "Teufel". Sorry

[Birgid]

DAs hat mich auch sehr berührt.
Kerze für den Kleinen

[Steffi82]

Mann, warum sind manche Menschen nur so grausam???
Ich wünschte, ich könnte mehr Tieren helfen.
Gute Reise, du Armer!