Liebe Forumsler,
ich, die Emmi, wollte mich mal wieder melden. Mir geht es gut und es gibt viele Neuigkeiten.
Silvester habe ich ja auf dem Dorf verbracht. Da habe ich die meiste Zeit geschlafen. Claudias Papa war die ganze Zeit bei mir und ich habe fast durchgeschlafen. Claudia war arbeiten und traurig, dass wir das erste Silvester nicht gemeinsam verbringen konnten. Aber sie kam am nächsten Morgen ganz früh wieder und kuschelte kräftig mit mir.
Der Februar war sehr spannend. Am 15.02.2014 holte Claudia einen Pflegehund, den Sino, zu uns nach Hause. Dem Sino ging es sehr schlecht als er zu uns kam. Er fiel als er ankam einfach um und musste in den ersten Tagen getragen werden, weil er sich gar nicht bewegte und fürchterliche Angst hatte. Als er mich das erste Mal sah, wedelte er aber leicht mit dem Schwanz.
Der Anfang war sehr schwer mit ihm. Aber schon bald hat sich der Sino in unser Herz geschlichen und wir konnten ihn nicht mehr hergeben. Trotzdem blieben große Zweifel. Claudia sprach mit vielen Leuten und dachte tagelang über das Für und Wider nach. Sie hatte große Angst mich zu verletzen oder es selber nicht zu schaffen. Sino hatte in seiner Vergangenheit so schlimme Sachen erlebt, dass sie Angst hatte, es nicht zu schaffen. Claudia ging dann mit uns zu Tierheilpraktikern und zu Tiertrainern und beriet sich mit ihnen und machte mit uns Einzeltraining. Unsere Trainerin, die Sabine, kannte ich da ja schon ein dreiviertel Jahr. Sie meinte, dass sich die Claudia keine Sorgen um mich machen müsste. Sie sah uns als sehr entspanntes Rudel.
Und ja… Es wurde alles gut. Sino und ich – wir mögen uns sehr. Er beschützt mich sogar und wir kuscheln ganz oft zusammen, manchmal spielen wir sogar zusammen. Sino frisst ganz schlecht und schenkt mir ganz oft sein Essen. Das mag die Claudia überhaupt nicht. Ich habe nämlich schon ein kg zugenommen seitdem er da ist.
Zwischen mir und Claudia hat sich fast gar nix geändert. Sie sagt immer… wozu hat der Mensch zwei Hände. Wenn Claudia mit mir kuschelt, versucht der Sino sich manchmal dazwischen zu drängeln. Das lässt die Claudia aber nicht zu und schiebt ihn lachend weg. Sino möchte der Claudia gefallen und hat sich prima untergeordnet. Wir gucken uns viel voneinander ab. Er merkt langsam, dass er hier nicht geschlagen und getreten wird. Und auch, dass andere Hunde ihn hier nicht mobben oder fast tot beißen. Das ist ihm in Rumänien nämlich passiert. Er saß dort in einem Shelter. Er saß sogar wochenlang in kompletter Dunkelheit und bekam nur einmal in der Woche Essen und das Wasser ist dort immer eingefroren.
Am Anfang wollte er den Starken spielen. Mittlerweile haben wir ihn durchschaut. Wenn er große Angst hat, ist er anfangs immer nach Vorne gegangen. Das macht er schon nicht mehr. Er weiß jetzt, dass ihm mit Claudia nichts passiert. Sie hat ihm gezeigt, dass sie alles regelt. Weil ich weiß, dass ich jetzt zwei Beschützer habe, bin ich – laut Claudia – auch frecher geworden. Ich lasse mich jetzt noch schneller von fremden Leuten streicheln. Und manchmal – wenn jemand in unser Revier eindringt, belle ich ganz laut. Ich bin jetzt der Aufpasserhund. Claudia mag das nur bedingt. Wenn wir im Wald sind, ist sie froh, wenn ich sie warne, wenn jemand aus dem Wald schießt. Aber sie versucht es mir nicht zu zeigen. Ich merke aber alles. Hihi.
Das Sino in unser Leben kam, hatte noch einen Vorteil. Im April sind wir zum aneinander gewöhnen in den Urlaub in den Harz gefahren. Dort waren wir 10 Tage und haben eine ganz tolle Zeit zu Dritt verbracht. Claudia hat die Harzer Wandernadel kennen gelernt. Jeden Tag sind wir auf Stempeljagdt gegangen und sind fast jeden Tag zwischen 10 und 20 km gelaufen. Das war toll. Am Ende unseres Urlaubs hatten wir 28 Stempel und haben Wandergold erreicht. Alle drei zusammen. 222 Stempel sind es insgesamt. Dann sind wir Harzer Wanderkaiser. Und die schaffen wir auch noch. Wir müssen also noch ganz oft in den Harz zum Wandern.
Ansonsten sind wir jeden Tag zusammen. Claudia lässt uns in der Woche nur an einem Tag 2 h alleine. Die andere Zeit lässt es Claudias Arbeit zu, dass wir immer zusammen sind. Wir arbeiten mit und sind ganz oft bei den Senioren. Dort fühle ich mich auch sicher. Senioren sind liebe Menschen, die uns nichts Böses tun. Das merke ich immer sofort. Selbst von neuen Senioren lasse ich mich immer sofort streicheln. Zum Ausgleich gehen wir jeden Tag fast 4 h spazieren oder wir fahren zum Toben an den See. Mein bester Freund Rocky ist fast immer dabei. Zum Dogdancing gehe ich noch immer und ich lerne noch immer sehr schnell und es macht mir großen Spaß.
In einem Seniorenheim habe ich die Bibi kennen gelernt. Wir haben festgestellt, dass wir aus dem gleichen Heim in Polen kommen und dass wir beide über euch nach Deutschland gekommen sind und auch beide über die Ricarda in Schkortitz vermittelt worden sind. Die Bibi ist 2012 vermittelt worden. Die Bibi heißt jetzt Lissy und ihr geht es sehr gut. Sie muss auch abnehmen – aber mehr als ich. Hihi. Liebe Grüße von ihr und ihrem Herrchen soll ich ausrichten.
Krank bin ich nur noch selten. Mir geht es also wirklich sehr gut. Im Moment versuchen wir sogar einen Garten an einem See zu bekommen. Claudia mochte Gärten eigentlich nie. Aber ich glaube, sie macht das für mich und meinen Bruder Sino.
Eure Emmi
(Bilder folgen)